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Nichts Wirkliches kann bedroht werden

Es gibt in jedem Menschen einen inneren Raum, der nie verletzt wurde, auch wenn das Leben uns manchmal etwas anderes glauben ließ. Dieser Raum ist das, was der Kurs in Wundern das Wirkliche nennt. Der Teil in dir, der nicht aus deinen Erfahrungen besteht, sondern aus deiner ursprünglichen Natur. Und diese Natur ist nicht zerbrechlich, sondern unantastbar.

Der Kurs fasst das in einem Satz zusammen, der wie ein Gegenmittel gegen all unsere Angst wirkt:„Nichts Wirkliches kann bedroht werden.“

Doch wir glauben selten an diesen Satz, weil wir uns über das definieren, was uns geschmerzt hat. Wir halten unsere Wunden für Identität, unsere Anpassung für Charakter und unsere Angst für Realität. Wir haben gelernt, uns zu schützen, noch bevor wir verstanden haben, wer wir eigentlich sind. Und so entsteht der Eindruck, bedroht zu sein. Nicht, weil wir es sind, sondern weil wir das Falsche für unser Selbst halten.

Das Ego lebt von dieser Verwechslung. Es macht uns glauben, dass Sicherheit von äußeren Umständen abhängt, dass Liebe verloren gehen kann, dass unser Wert von Anerkennung abhängt und dass jede Veränderung eine Gefahr ist. Aus dieser Sicht heraus wirkt die Welt wie ein Ort, an dem wir ständig etwas verteidigen müssen. Kein Wunder, dass wir müde sind.

Doch das Wirkliche in uns hat all diese Geschichten zwar beobachtet, aber nie geteilt. Es ist der stille Kern, der bleibt, wenn der Lärm verstummt. Und wenn wir uns diesem Kern auch nur einen Moment zuwenden, merken wir, wie sehr wir uns irren, wenn wir glauben, bedroht zu sein. Das, was bedroht wirkt, ist immer nur ein Bild von uns, nie unser Wesen.

Der Kurs lädt uns ein, uns nicht größer oder stärker zu machen, sondern klarer zu sehen. Denn wenn wir erkennen, was wir wirklich sind, fällt die Angst wie etwas ab, das uns nie gehört hat. Es ist nicht die Welt, die sich verändert. Es ist der Blick auf uns selbst.

„Nichts Wirkliches kann bedroht werden“ heißt nicht, dass wir unverwundbar durch das Leben gehen sollen. Es heißt, dass das, was wir in Wahrheit sind, nie in Gefahr war. Und dass wir aufhören dürfen, das zu verteidigen, was unwirklich ist.

Was bleibt, wenn wir das verstehen, ist ein stilles Vertrauen, das nicht aus Stärke entsteht, sondern aus Erinnerung. Der Erinnerung daran, dass unser wahrer Kern nicht kämpft, weil er unberührbar ist.

ree

 
 
 

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