Die kleinen Störungen als Ruf deiner Seele
- Tom & Alex

- vor 4 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Es gibt Zeiten im Leben, in denen plötzlich überall kleine Probleme auftauchen. Nichts Großes, aber genug, um uns zu beschäftigen: Missverständnisse, innere Unruhe, Müdigkeit, kleine Konflikte oder technische Pannen. Wir nennen das „Stress“ oder „viel los“, ohne zu bemerken, dass dieses äußere Chaos oft ein innerer Hinweis ist. Nicht darauf, dass wir überfordert sind, sondern darauf, dass ein wichtiger Schritt in uns reif geworden ist und wir gleichzeitig versuchen, ihm auszuweichen.
Bevor wir uns verändern, spürt ein tieferer Teil von uns sehr genau, was bevorsteht. Und gleichzeitig meldet sich ein anderer Teil, der ängstliche, gewohnte, kontrollierende, der genau das verhindern möchte. Diese Angst zeigt sich selten als klares Nein. Sie erscheint als Ablenkung: als volle Tage, als Hektik, als Probleme, die unsere Aufmerksamkeit binden. Plötzlich scheint alles wichtiger zu sein als das, was eigentlich ansteht. Und so erschaffen wir unbewusst die perfekte Ausrede: „Ich würde ja meinen Schritt gehen, aber gerade geht es wirklich nicht.“
Doch das „Zu viel“ im Außen ist oft ein innerer Schutzmechanismus. Ein Versuch, nicht fühlen zu müssen, was längst bereit wäre: eine Entscheidung, ein Loslassen, ein Gespräch, ein Neubeginn, eine Wahrheit. Wir wissen tief drinnen sehr genau, welcher Schritt ruft. Aber wir spüren auch, dass er Veränderung mit sich bringt. Und selbst positive Veränderung fühlt sich für den Teil in uns, der Sicherheit sucht, erst einmal bedrohlich an.
Wenn wir in solchen Momenten innehalten, wird sichtbar, dass die Probleme gar nicht das echte Problem sind. Sie sind nur Zeichen dafür, dass wir uns selbst ausweichen. Es ist nicht das Leben, das uns überfordert , es ist unser Widerstand gegen den nächsten Schritt.
Sobald wir den Blick nach innen richten, löst sich der Nebel. Der Schritt, den wir vermeiden wollten, zeigt sich klar. Und er wirkt weniger bedrohlich, als wir dachten. Oft sogar erleichternd. Die Angst verliert ihre Macht, weil wir aufhören, vor uns selbst wegzulaufen.
Dann beginnt das Außen sich zu beruhigen. Konflikte klären sich, Überforderung fällt ab, Dinge ordnen sich. Nicht, weil sich die Welt verändert hat, sondern weil wir wieder mit uns selbst verbunden sind.
Vielleicht will dir das Leben mit seinem Lärm gerade sagen: „Schau hin. Du bist bereit.“
Und der Schritt, den du fürchtest, ist oft der, der dich am tiefsten zu dir selbst zurückführt.







Kommentare