Das Verlangen, stets recht zu haben, ist ein menschliches Bedürfnis, das tief in unserem Streben nach Anerkennung und Bestätigung verwurzelt ist. Es ist, als würden wir in einem ständigen Wettbewerb mit der Welt und oft mit uns selbst stehen. Doch je mehr wir uns auf dieses Bedürfnis versteifen, desto weiter entfernen wir uns von der wahren Essenz des Lebens.
Das Leben, in all seiner unberechenbaren Schönheit, folgt einem eigenen Rhythmus, einem eigenen Fluss. Wenn wir versuchen, ständig gegen diesen Fluss anzukämpfen, werden wir müde, frustriert und oft enttäuscht. Das ständige Streben, recht zu haben, kann zu einem engen Blickwinkel führen, der uns viele der Wunder verbirgt, die sich außerhalb unserer festgefahrenen Vorstellungen und Überzeugungen befinden.
Sich dem Fluss des Lebens hinzugeben bedeutet nicht, Passivität oder Gleichgültigkeit anzunehmen. Es bedeutet vielmehr, das Leben mit einer Haltung der Offenheit, Akzeptanz und Neugier zu betrachten. Es bedeutet, die Kontrolle loszulassen und sich dem Unbekannten, dem Unerwarteten, dem Mysteriösen zu öffnen.
In diesem Zustand der Hingabe finden wir oft eine tiefere Zufriedenheit, einen inneren Frieden, der unabhängig von äußeren Umständen ist. Wir erkennen, dass das wahre Glück nicht darin besteht, stets recht zu haben, sondern darin, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein, ihn in all seiner Fülle zu umarmen und zu schätzen.
In der Hingabe an den Fluss des Lebens finden wir wahre Freiheit. Wir sind nicht länger Gefangene unserer eigenen Begrenzungen und Überzeugungen. Wir öffnen uns für die unendlichen Möglichkeiten des Universums und erkennen, dass jeder Moment, ob erfreulich oder herausfordernd, uns etwas Wertvolles lehren kann.
Mögen wir also den Mut finden, nicht immer recht haben zu wollen, sondern uns dem wundervollen, unvorhersehbaren Fluss des Lebens hinzugeben und die tiefe Weisheit und Schönheit zu entdecken, die in jedem Moment verborgen liegt.
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