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AutorenbildTom & Alex

Probleme vs. Wachstum

Das Ego ist eine mehr oder weniger große und oft missverstandene Instanz unseres Seins. Es ist der Teil von uns, der sich als getrennt von allem wahrnimmt – als „Ich“ in Abgrenzung zum „Du“ und zur Welt. Während es glaubt, seinen Nutzen zu haben, und uns suggeriert Orientierung in der physischen Welt zu geben, neigt das Ego auch dazu, die Illusion der Getrenntheit und der Kontrolle aufrechtzuerhalten. Diese Illusion schafft Hindernisse, wo eigentlich keine existieren, insbesondere auf dem Weg unserer spirituellen Entwicklung.


Ein wesentlicher Mechanismus, den das Ego nutzt, um Wachstum zu verhindern, ist die Erfindung und Inszenierung von Problemen im Außen. Es ist eine meisterhafte Taktik der Vermeidung: Anstatt den nächsten Schritt zu wagen – einen Schritt, der uns aus unserer Komfortzone hinausführt und tiefer in unsere spirituelle Wahrheit bringt – sorgt das Ego dafür, dass wir uns in scheinbar dringende und unlösbare Probleme verstricken. Diese Probleme sind oft nicht wirklich das, was sie zu sein scheinen. Sie sind Ablenkungen, Illusionen, die uns davon abhalten, uns unserem inneren Wachstum zuzuwenden.


Warum geschieht das? Der nächste Schritt in unserer spirituellen Entwicklung ist häufig mit Angst verbunden. Es ist die Angst vor dem Unbekannten, die Angst davor, Verantwortung für unser volles Potenzial zu übernehmen, und die Angst, die eigene Größe anzuerkennen. Das Ego verwechselt Größe gerne mit Ausübung von Macht über andere, doch viel mehr geht es um die Macht über unser eigenes Leben, unser eigenes Sein. Das Ego, das in der Trennung lebt, fürchtet diesen Schritt, weil er das Ende seiner Kontrolle bedeutet. Es weiß, dass die Übernahme von Selbstverantwortung die Brücke zur wahren Freiheit ist – einer Freiheit, in der das Ego nicht länger die zentrale Rolle spielt.


Um diese Konfrontation zu vermeiden, schafft das Ego also einen Nebel aus Problemen, Verpflichtungen und Dramen im Außen. Es erzählt uns die Geschichte, dass „jetzt nicht der richtige Zeitpunkt“ sei, dass „so viele Dinge geklärt werden müssen, bevor wir uns dem Inneren zuwenden können“. Doch diese Hindernisse sind, spirituell betrachtet, nichts anderes als eine Flucht vor dem nächsten Schritt.


Der Weg zur Befreiung beginnt mit der Erkenntnis, dass diese Probleme oft ein Spiegel unserer inneren Vermeidung sind. Wenn wir den Mut haben, das Außen loszulassen und uns nach innen zu wenden, erkennen wir, dass viele der Herausforderungen, die wir für real hielten, sich auflösen. Der nächste Schritt mag beängstigend sein, weil er uns auffordert, in unsere wahre Kraft zu treten. Doch genau dieser Schritt führt uns in unsere wahre Größe – eine Größe, die nicht auf Ego, sondern auf Essenz basiert. Es ist eine Größe, die nicht andere dominiert, sondern inspiriert.


Indem wir diesen Schritt gehen, verändern wir nicht nur uns selbst, sondern auch die Welt um uns herum. Unsere innere Entwicklung strahlt nach außen und wirkt auf unser Umfeld wie ein Katalysator. Menschen um uns herum beginnen, uns auf einer tieferen Ebene zu erkennen, und werden bewusst oder unbewusst ermutigt, ihren eigenen Weg zu gehen. Es ist, als würden wir durch unser eigenes Wachstum einen Weg für andere bereiten, ihre vergessenen Talente und Fähigkeiten neu zu entdecken. Unsere Befreiung wird zur Befreiung derer, die uns umgeben.


Dieser Prozess erfordert Mut und Vertrauen. Mut, sich der eigenen Angst zu stellen, und Vertrauen in die Weisheit des Lebens, das uns immer den richtigen Schritt offenbart, wenn wir bereit sind, ihn zu gehen. Die Vermeidung, die das Ego aufrechterhält, ist nur eine Illusion. Der Weg der spirituellen Entwicklung erfordert das Loslassen dieser Illusion und das Eintreten in das Unbekannte – in das Feld der unendlichen Möglichkeiten, in dem wir nicht nur uns selbst transformieren, sondern auch ein Licht für die Welt werden.


In diesem Schritt liegt die wahre Befreiung. Indem wir Verantwortung für unser Sein übernehmen und unsere Angst überwinden, betreten wir eine neue Ebene der Existenz – eine Ebene, die nicht nur uns selbst heilt, sondern auch das kollektive Bewusstsein anhebt. Es ist der Weg vom Ego zur Essenz, von der Illusion zur Wahrheit, von der Trennung zur Einheit und auf tiefster Ebene zum "ich bin du".




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