Hinter dem Gedanken beginnt das Licht
- Tom & Alex

- 22. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Manchmal durchqueren uns Gedanken, die uns erschrecken.Ein dunkles Flüstern in Momenten der Erschöpfung.Gedanken, die sagen: „Wenn ich jetzt einfach nach links lenke…“. Gedanken, die versprechen, dass dann endlich Ruhe einkehrt. Gedanken, die so leise beginnen und sich dann wie Nebel um unser Herz legen.
Diese Gedanken sind keine Feinde, auch wenn sie beängstigend wirken. Sie sind Boten aus tieferen Schichten unseres Inneren, aus Regionen, die lange ungehört geblieben sind. Wenn wir sie mit einem kleinen Abstand betrachten, ohne uns mit ihnen zu identifizieren, dann zeigen sie uns etwas Wesentliches: Sie entspringen oft dem Gefühl, dass das Leben anders verlaufen ist, als wir es einst erträumt haben. Dass unsere Anstrengungen, gesehen, geliebt, anerkannt zu werden, ins Leere gelaufen sind. Dass wir vergessen haben, wer wir im Kern sind.
Ganz unten, dort wo kein Lärm hinkommt, liegt oft ein stiller Gedanke:„Wenn ich nicht da bin, dann löst sich alles von selbst.“„Ich werde ohnehin nicht gesehen.“ Dieser Gedanke tut weh, weil er aus der Erfahrung des Nicht-Gesehen-Werdens geboren wurde. Aus Momenten, in denen wir klein waren, still, übersehen. Und irgendwann begannen wir, unser Selbstwertgefühl an Erfolge zu knüpfen, an Beziehungen, an äußere Bestätigung. Wir begannen, uns über das zu definieren, was wir tun, nicht über das, was wir sind.
Doch das ist eine Lüge, die das Ego uns erzählt. C. G. Jung hat einmal gesagt:
„Ich bin nicht das, was mir passiert ist. Ich bin das, was ich daraus mache.“
Wir sind nicht die Niederlagen. Wir sind nicht die Zurückweisungen. Wir sind nicht die Dunkelheit, die manchmal anklopft. Wir sind das Bewusstsein, das sie wahrnimmt. Wir sind die Kraft, die dahinter steht.
Wenn negative Gedanken auftauchen, versuche nicht, sie sofort zu bekämpfen. Setz dich innerlich daneben und lausche. Sie zeigen dir, wo du dich selbst verloren hast. Wo du dich an äußere Dinge gekettet hast, die dich nie wirklich tragen konnten.
Du bist nicht deine Gedanken. Du bist auch nicht das, was dir widerfahren ist. Du bist das Leben selbst, das durch dich atmet. Du bist ein unzerstörbarer Funken Bewusstsein, unendlich viel größer als jede Dunkelheit.
Wenn du dich erinnerst, wer du wirklich bist, beginnt sich der Nebel zu lichten. Nicht weil die äußeren Umstände sofort besser werden, sondern weil du innerlich wieder nach Hause kommst. Dorthin, wo du gesehen wirst. Nicht von außen, sondern von dir selbst.







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