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Ein Weg zur wahren Verbundenheit

In Beziehungen sehnen wir uns nach Nähe, nach wahrer Begegnung, nach dem Gefühl, gesehen und gehalten zu werden. Doch oft stehen uns Mauern im Weg, unsichtbar, aber massiv. Wir haben sie nicht aus Bosheit errichtet, sondern aus Notwendigkeit oder zumindest aus dem, was wir damals dafür hielten.

Zurückweisungen, Ablehnungen und das schmerzhafte Gefühl, nicht gewollt zu sein, haben uns gelehrt, uns zu schützen. Wir haben Stein auf Stein gesetzt, um eine Festung zu errichten, in der wir sicher sein wollten. In ihr mussten wir uns nicht exponieren, nicht verletzlich zeigen. Hier, so dachten wir, wären wir sicher.

Doch diese Mauern sind ein trügerischer Schutz. Sie halten zwar den Wind der Verletzungen ab, aber auch den Atem des Lebens selbst. Sie halten uns fern von der Berührung, nach der wir uns sehnen, von der Wärme, die wir brauchen. Hinter diesen Mauern sind wir vermeintlich sicher, aber meistens einsam. Vermeintlich Sicher, aber nicht lebendig.

Denn Mauern sind immer eine Kompensation. Sie ersetzen etwas, etwas was uns fehlt. Und das, was dahinter verborgen liegt, ist der uralte, tiefe Wunsch nach wahrer Verbundenheit.

In der Verbundenheit brauchen wir keine Mauern. Dort gibt es keine Angst, weil wir uns vollständig fühlen. Wir sind ganz. Wir sind zu Hause. Doch um dorthin zu gelangen, müssen wir wagen, die Festung zu verlassen. Wir müssen wieder riskieren, uns einzulassen, uns zu zeigen, uns hinzugeben. Das bedeutet, dass wir etwas zurücklassen: unser Getrenntsein, unsere Kontrolle, das ewige Misstrauen. Und ja, es bedeutet, dass wir uns der Möglichkeit öffnen, verletzt zu werden. Doch dafür öffnet sich uns eine Welt, in der wir das empfangen, was wir so lange vermisst haben: Erfüllung, Liebe, und vielleicht sogar das Urvertrauen, das wir längst verloren glaubten. Das Urvertrauen in das Leben, in die Menschen, und in uns selbst. Wenn wir bereit sind, unsere Mauern zu überwinden und die Hand über den Graben hinaus zu reichen, sehen wir den anderen plötzlich wirklich. Wir sehen nicht nur sein Gesicht, sondern sein Wesen. Wir erkennen ihn in all seinen Facetten, jenseits der Projektionen unserer Angst. Und in diesem Moment hebt sich die Trennung auf.

Eine neue Form des Lebens darf sich einstellen, oder vielleicht eine sehr alte, die wir nur vergessen hatten: das Gefühl, dass wir verbunden sind, getragen vom Fluss des Lebens.

Denn wenn wir die Mauern im Außen niederreißen, stürzen auch die Mauern in unserem Inneren. Dann geschieht etwas Kostbares: Wir kommen heim. Zu uns selbst, zueinander, und in die Ganzheit, die schon immer unser Geburtsrecht war.


Wenn du willst frage dich:

Welche Mauern hast du um dein Herz errichtet?

Wie alt sind diese Mauern?

vor wem oder was sollen sie dich schützen?

Gibt es Menschen in deinem Leben, zu denen du eine tiefere Verbindung wünschst, dich aber nicht traust, den ersten Schritt zu machen?

Welche Erfahrungen in deinem Leben haben dich gelehrt, dich zu verschließen – und dienen dir diese Muster heute noch?

Was könnte sich verändern, wenn du dein Misstrauen gegen ein neues Vertrauen eintauschst?

ree

 
 
 

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