Die himmlischen Wiesen – ein Sinnbild für unsere ursprüngliche Natur, eine Quelle der Unschuld, Leichtigkeit, Freude und bedingungslosen Liebe. Diese Wiesen repräsentieren eine Zeit in unserem Leben, in der wir ohne jegliche Last der Erwartungen, ohne den Druck von Leistung und Vergleich, existieren konnten. Sie symbolisieren die Momente der reinen Freude, des kindlichen Spiels und der tiefen Verbundenheit mit uns selbst und der Welt um uns herum.
In unserer frühesten Kindheit spüren wir die Präsenz dieser Wiesen deutlich. Als Kinder bewegen wir uns in einer Welt, die frei von komplizierten Konstrukten ist, die unser Ego später erschafft. Es gibt keine Masken, die wir tragen müssen, um uns zu schützen, und keine Rollen, die wir erfüllen müssen, um Anerkennung zu erhalten. In dieser Zeit sind wir authentisch, verbunden mit unserem wahren Selbst und der Welt. Es ist die Zeit der bedingungslosen Liebe – zu uns selbst und zu allem, was uns umgibt.
Doch mit der Zeit beginnt sich das Bild zu verändern. Unsere Gesellschaft, unser Erziehungssystem, das Leistungsdenken, der ständige Wettkampf und der Vergleich prägen uns. Schritt für Schritt entfernen wir uns von diesen himmlischen Wiesen. Uns wird beigebracht, dass wir uns anstrengen müssen, um Anerkennung zu erlangen. Wir lernen, dass unsere Existenz gerechtfertigt werden muss durch Erfolge, durch das Erfüllen von Erwartungen und durch die Rolle, die wir in der Gesellschaft spielen.
Diese Anpassung an die äußeren Strukturen führt dazu, dass wir immer mehr Rollen übernehmen, Masken aufsetzen und uns in einem Netz von Verpflichtungen verfangen. Der tägliche Überlebenskampf beginnt – in der Schule, im Beruf, in zwischenmenschlichen Beziehungen. Wir treten in das Hamsterrad des Lebens ein, drehen uns im Kreis, glauben, dass Durchhalten und Leistung unsere Daseinsberechtigung sichern. Dabei verlieren wir zunehmend den Kontakt zu den himmlischen Wiesen, die einst so klar und präsent in uns waren.
Doch was wir oft vergessen: Diese Wiesen sind nie wirklich verschwunden. Sie sind nicht verloren, sondern nur tief in uns vergraben, verschleiert durch die Illusionen, die das Ego schafft. Das Ego – dieses Konzept, das uns glauben lässt, dass wir getrennt sind, dass wir ständig kämpfen und uns beweisen müssen – ist ein mächtiger Faktor, der uns von unserer inneren Quelle trennt. Doch in Wahrheit sind wir ganzheitliche Wesen, und unsere wahre Kraft kommt nicht vom Überleben, nicht vom ständigen Durchhalten, sondern von der Verbindung zu diesen himmlischen Wiesen.
Diese Wiesen erinnern uns daran, wer wir wirklich sind. Sie sind die Quelle unserer Kreativität, unserer Lebensfreude, unserer Leichtigkeit. Wenn wir in uns gehen und uns wieder mit ihnen verbinden, erkennen wir, dass wir keine Masken brauchen, keine Rollen spielen müssen. Unsere wahre Essenz ist immer noch dieselbe – voller Liebe, Freude und Unbeschwertheit. Diese Essenz ist frei von der Schwere der äußeren Erwartungen.
Es ist eine tiefgehende spirituelle Wahrheit, dass wir nicht in erster Linie Wesen des Tuns, sondern Wesen des Seins sind. Wir existieren nicht, um zu kämpfen, sondern um in Harmonie mit uns selbst und der Welt zu leben. Die himmlischen Wiesen in uns erinnern uns an diesen natürlichen Zustand des Seins, an die bedingungslose Liebe, die uns durchströmt und die wir im Laufe des Lebens oft vergessen.
Der Weg zurück zu diesen Wiesen ist nicht einfach, denn er erfordert, dass wir das Netz der Illusionen durchschauen. Wir müssen erkennen, dass viele der Masken und Rollen, die wir spielen, nicht wirklich notwendig sind. Wir dürfen lernen, loszulassen – die Idee des Überlebens, des ständigen Vergleichs und der Konkurrenz. Stattdessen dürfen wir uns wieder auf die Quelle unserer wahren Kraft besinnen: die himmlischen Wiesen in uns.
Diese Wiesen sind der Ort, von dem aus wir wahrhaftig leben können. Sie schenken uns die Energie, die wir brauchen, um authentisch zu sein, um zu lieben und geliebt zu werden, ohne Bedingungen, ohne Masken. Sie sind der Ort, an dem wir uns erinnern, dass unser Wert nicht von äußerem Erfolg oder Anerkennung abhängt, sondern von der tiefen inneren Verbindung mit uns selbst.
In dem Moment, in dem wir aufhören, uns auf das Durchhalten zu konzentrieren, und stattdessen auf das Sein, auf die Leichtigkeit und die Freude der himmlischen Wiesen, kommen wir in unsere volle Kraft. Wir werden wieder eins mit unserer wahren Natur und erinnern uns daran, dass wir mehr sind als die Rollen, die wir spielen, mehr als die Erfolge, die wir erzielen. Wir sind ganzheitliche Wesen, und unsere wahre Essenz ist unvergänglich, wie die himmlischen Wiesen, die immer in uns leben.
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