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BLISS

Autorenbild: Tom & AlexTom & Alex

Es gibt eine Bewegung im Leben, die weder erzwungen noch zurückgehalten werden kann. Sie ist älter als unsere Gedanken, tiefer als unsere Gefühle und weit über das hinaus, was wir zu kontrollieren versuchen. Diese Bewegung ist der Fluss des Lebens. Ein Fluss, der alles mit sich trägt, was war, was ist und was sein wird. Er kennt keine Stagnation, keinen Widerstand, sondern nur das eine: Fließen. Und doch kämpfen wir oft dagegen an, versuchen, uns festzuhalten, uns Ufer zu bauen, Mauern zu errichten, um uns vor dem Unbekannten zu schützen. Doch das Leben ist nicht dazu da, gezähmt zu werden.

Der Fluss des Lebens zeigt sich in jedem Moment, in jeder Begegnung, in jeder Veränderung. Er zeigt sich in dem Atemzug, den du gerade nimmst, in den Jahreszeiten, die sich wandeln, in den Sternen, die sich am Himmel bewegen. Doch während alles fließt, kämpfen wir oft um Sicherheit. Wir halten an alten Geschichten fest, an vergangenen Schmerzen, an einer Identität, die vielleicht einmal Sinn ergab, aber nun wie eine enge Haut wirkt. Und je mehr wir uns dagegen wehren, desto stärker spüren wir den Widerstand.

Doch was geschieht, wenn wir uns dem Fluss des Lebens hingeben? Was, wenn wir aufhören zu kämpfen und uns dem Strom anvertrauen? Dann beginnt sich etwas zu öffnen, etwas, das nicht in Worten zu greifen ist, sondern nur erfahren werden kann: Bliss.

Bliss ist nicht einfach Glück. Glück ist abhängig von äußeren Umständen – es kommt und geht wie die Wellen des Meeres. Bliss aber ist anders. Es ist ein innerer Zustand, der jenseits von Freude oder Traurigkeit liegt. Es ist das tiefe Wissen, dass alles genau so ist, wie es sein soll. Ein Gefühl von Vollständigkeit, von Eingebundensein in das große Ganze. Bliss ist die Stille zwischen den Gedanken, die Leichtigkeit im Herzen, die Süße des Seins.

Es tritt ein, wenn wir aufhören, uns gegen den Fluss des Lebens zu stemmen. Wenn wir unsere Angst loslassen, unsere Kontrolle aufgeben und erkennen, dass wir niemals getrennt waren von diesem Strom. Wir waren immer Teil davon. Es ist nicht der Fluss, der uns widerfährt – wir selbst sind der Fluss. Bliss ist das Aufgehen in dieser Wahrheit.

Und so lädt das Leben uns immer wieder ein, unsere Mauern einzureißen, unser Festhalten aufzugeben und uns dem großen Rhythmus anzuvertrauen. Manchmal sanft, manchmal durch Umbrüche, manchmal durch Momente tiefer Stille.

Wenn du Bliss suchst, dann suche nicht außerhalb von dir. Suche nicht in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit, nicht in den Dingen, die du erreichen oder besitzen kannst. Wende dich dem Leben selbst zu. Spüre den Fluss, spüre die Bewegung. Und dann, vielleicht nur für einen Moment, lass los.

In diesem Loslassen wartet das größte Geschenk – das Erkennen, dass du nie etwas anderes sein musstest als genau das: fließendes Leben in seiner reinsten Form.



 
 
 

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