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Wiedergeburt - Rückkehr ins Leben

Wiedergeburt - Rückkehr ins Leben

Ostern steht vor der Türe. Es ist ein tiefes Symbol für den Kreislauf des Lebens, für Sterben und Wiedergeburt, für das Erkennen, Loslassen – und das Heimkehren. Es erzählt nicht nur von der Auferstehung eines Menschen, sondern von der Auferstehung in uns allen. Es ist der Moment, in dem wir das Grab unserer Ängste verlassen, in dem wir die Steine unserer Schutzmauern zur Seite rollen und mit zitternden Knien, aber offenen Herzen, einen neuen Schritt ins Leben wagen.

Denn wie oft sind wir innerlich gestorben, ohne es zu bemerken?Wie oft haben wir unser Herz verschlossen, weil es zu weh tat, offen zu bleiben?Wie oft sind wir abgewichen von unserem wahren Selbst – aus Angst, aus Überforderung oder schlicht, weil wir keine andere Möglichkeit sahen?

Vielleicht kennst du das: Du sitzt mit deinem Partner oder deiner Partnerin am Tisch. Die Stimmung ist neutral – nicht schlecht, aber auch nicht wirklich lebendig. Da war einmal Nähe, eine Leichtigkeit, ein Miteinander. Jetzt ist da Distanz. Vielleicht, weil ihr euch verletzt habt. Vielleicht, weil du irgendwann beschlossen hast, dass es sicherer ist, nichts mehr zu sagen, als wieder an der Wand aus Missverständnissen zu zerschellen. Der Schutz wurde zur Gewohnheit. Und die Gewohnheit wurde zu einem inneren Rückzug. Irgendwann weißt du nicht mehr, ob du dich schützt – oder einfach nicht mehr spürst, wie sehr du Verbindung brauchst.

Diese Momente sind kleine Tode. Und doch tragen sie die Möglichkeit der Wiedergeburt in sich. Denn wenn du dich fragst, wo du dich verloren hast, wirst du auch entdecken, wo du dich wiederfinden kannst. Wenn du bereit bist, einen Widerstand aufzugeben – nur einen – vielleicht eine Geste, ein echtes Wort, ein Schritt auf den anderen zu –, dann beginnt etwas sich zu bewegen. Nicht laut. Nicht dramatisch. Sondern sanft. Wie das erste Licht am Ostermorgen, das die Dunkelheit nicht bekämpft, sondern einfach nur erhellt.

Die Distanz, die wir aufgebaut haben, hat uns gedient. Sie hat uns geschützt, sie hat uns Zeit gegeben, sie hat vielleicht sogar unser Überleben gesichert. Aber sie hat uns auch etwas genommen. Die Verbindung. Die Echtheit. Das Gefühl, wirklich da zu sein – mit allem, was wir sind.

Ostern ruft uns nicht dazu auf, perfekt zu sein. Es ruft uns dazu auf, zurückzukehren. In unser Herz. In unsere Wahrheit. In unser Menschsein. Und dort finden wir die Kraft, die wir brauchen, um die Kompensationen loszulassen – die übermäßige Kontrolle, das rastlose Tun, die ständige Suche im Außen. Denn sie haben uns nie erfüllt. Sie waren der Ersatz für das, was wir nicht mehr zu fühlen wagten.

Wiedergeburt ist, wenn wir wieder fühlen.Wenn wir den Mut finden, unsere Mauern nicht nur einzureißen, sondern uns selbst darunter hervorzuholen.Wenn wir wieder spüren, dass wir lebendig sind – weil wir lieben, weil wir trauern, weil wir verbunden sind.

Ostern ist das Fest des offenen Herzens. Und wer sein Herz öffnet, lebt.Nicht mehr im Schutz. Sondern in der Wahrheit.Nicht mehr im Überleben. Sondern in der Fülle des Daseins. In deinem Leben. In deiner Tiefe. In deiner Verbindung. Das ist Auferstehung. Das ist Ostern.

Willkommen zurück.



 
 
 

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